Mit dem Hepatitis C Virus (HCV) sind weltweit etwa 185 Millionen Menschen infiziert. Da die erste Infektion oft unscheinbar abläuft, wissen viele Menschen nichts von den Viren in ihrem Körper, die die Leber befallen und nach und nach zerstören. Eine chronische Leberentzündung, eine Leberzirrhose oder Leberzellkrebs sind die Folgen der Infektion mit Hepatitis C Viren.
Die Therapie erfolgt über mehrere Wochen bis Monate standardmäßig mit Interferon und Virostatika – Ziel ist es, die Viren nicht mehr nachweisen zu können. Dann gilt der Patient als geheilt. Leider ist die Therapie mit teilweise schweren Nebenwirkungen verbunden. Toll wäre es jedoch, wenn es – wie für Hepatits A und Hepatitis B – eine Impfung gäbe, mit der man sich vor einer Infektion schützen könnte. Die gibt es leider nicht. Noch nicht. Denn bisher scheiterte die Entwicklung vor allem daran, dass es kein Tiermodell gibt, das mit HCV infiziert werden kann und eine Erkrankung der Leber entwickelt. Nun hat ein internationales Forscherteam unter der Leitung des Universitätsklinikums Bonn über 4.000 Nagerspezies und fast 3.000 Fledermausspezies auf Viren untersucht, die mit dem Hepatitis C Virus verwandt sein könnten. Und sie sind fündig geworden! In bestimmten Fledermausarten und einigen Nagern, z.B. der Rötelmaus (Myodes glareolus) konnten Viren identifiziert werden, die HCV ähnlich sind, bzw. dessen Vorläufer gewesen sein könnten.
Damit besteht erstmals die Möglichkeit, ein Tiermodell zu etablieren, mit dem der Pathomechanismus einer Infektion, Therapie- und Impfstrategien getestet werden könnten. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg.
Mehr zu der Herkunft des Hepatitis C Virus, den Chancen und Schwierigkeiten, die sich daraus ergeben, können Sie in meinem Artikel nachlesen: